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Geschichten aus meiner Kindheit

Das weiß ich nicht

Einleitung

2. Unser Leben in Oberspitzenbach

Unser Leben in Koblenz

=> 3.1 Hohenzollernstr. 79

=> Episoden 1-3

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3.2 Sebastian-Bach-Str. 12

Göttingen

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Episode 38
Im Jahr 1955 gab es ein wichtiges Ereignis in unserer Familie zu feiern. Unsere Tante Lisa, älteste Schwester unserer Mutter, heiratete. Sie war im wahrsten Sinne des Wortes schon ein „altes Mädchen“. Was unseren Bruder Jürgen zu der Bemerkung veranlasste: „Was, die alte Schachtel heiratet noch?“ Die Reaktion unserer Mutter kann man sich gut vorstellen.
 
Episode 39
In der Nähe des Koblenzer Hauptbahnhofes, Ecke Löhrstraße und Bahnhofstraße, befindet sich das sogenannte „Rei - Hochhaus“ (benannt nach der Waschmittelfirma Rei, deren Leuchtreklame sich auf dem Dach des Hauses befand). Dieses ist ein Backsteinbau, der aus den 20-iger Jahren stammt und eines der ersten „Hochhäuser“ in Koblenz. In diesem Haus befindet sich ein Paternoster, ein Aufzug, der immer in der gleichen Geschwindigkeit, ohne anzuhalten, im Kreis herumfährt. Beim Ein- und Aussteigen muss man den richtigen Zeitpunkt abwarten, damit der Schritt hinein oder hinaus nicht zu groß wird. Dieser Aufzug hat uns natürlich interessiert und wir mussten unbedingt ausprobieren, wie es ist, darin zu fahren. Also sind wir eines Tages von zu Hause aus zum „Rei - Hochhaus“ gegangen und haben uns in den Eingang „geschlichen“, um den richtigen Zeitpunkt abzuwarten, den Paternoster zu besteigen. Der Aufzug kam und wir stiegen ein. Wir achteten aber nicht auf die Fahrtrichtung. Da wir uns im Erdgeschoss befanden ging die Fahrt in diesem Falle nach unten, also in den Keller. Ich dachte, dass der Aufzug im Keller zusammenklappt, um dann in der Gegenrichtung wieder aufzuklappen und weiter zu fahren! Als wir merkten, dass sich der Aufzug nach unten bewegt, wollte ich „retten, was noch zu retten war“ und hängte mich an die Kante des Erdgeschosses, um mich aus dem Paternoster zu befreien. Der Paternoster jedenfalls kam meinen Fingern sehr nahe. Wenn Tilman mich nicht mit Gewalt von der Kante gezogen hätte, dann wären mir die Finger abgequetscht worden. War ich froh, als der Paternoster auf der Gegenseite wieder „richtig“ ankam und wir den Fahrstuhl verlassen konnten! Ich fahre übrigens heute noch nicht gerne Paternoster, obwohl ich weiß, dass der Fahrstuhl nicht zusammenklappt.
 
Episode 40
1955 gab es ein Ereignis, das unser weiteres Leben in Koblenz bestimmte. In der Familie reifte der Plan, umzuziehen. Unsere „Tanne“ war ja Mitglied im „Beamten Wohnungs-Verein“ von Koblenz und hatte wohl schon länger den Antrag gestellt, eine andere Wohnung zugewiesen zu bekommen. Diesem Antrag wurde Ende 1955 zugestimmt, weil damals Wohnungen in Koblenz frei wurden, die durch die Franzosen beschlagnahmt worden waren. Auf dem Oberwerth wurde uns eine Wohnung in der Sebastian-Bach-Straße 12 zugewiesen. Diese haben wir uns erstmals im Januar 1956 angesehen. Waren wir überwältigt, als wir die Wohnung gesehen haben: fünf Zimmer, Küche und Bad, ein relativ großer Balkon und zwei Kellerräume. Bevor ich zur genauen Raumaufteilung der Wohnung komme und mit meinen Erzählungen in der Sebastian-Bach-Straße fortfahre, möchte ich noch erwähnen, dass diese Wohnung so ziemlich vor Dreck starrte, als wir sie uns ansahen. Unsere Vormieter aus Frankreich waren wohl nicht die reinlichsten Leute: Die Waschbecken waren vollkommen verdreckt und die Seifenreste klebten überall an den Becken, die Toilette war so was von dreckig, igitt, igitt. Wochenlang sind wir mit „Tanne“ in die Wohnung gegangen, um diese wenigstens einigermaßen zu reinigen, bevor wir dorthin umgezogen sind.
 
Erwähnenswert ist noch, dass „Tanne“ mit Ablauf des Jahres 1955 in Pension gegangen ist, weil sie die gesetzliche Altersgrenze erreicht hatte.
 

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