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Geschichten aus meiner Kindheit

Das weiß ich nicht

Einleitung

2. Unser Leben in Oberspitzenbach

Unser Leben in Koblenz

=> 3.1 Hohenzollernstr. 79

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Göttingen

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Episode 33
Ich habe in meiner Vorgeschichte von Koblenz erwähnt, dass der Zentralfriedhof durch die Kriegseinwirkungen sehr stark gelitten hatte. Auch der Zentralfriedhof bedurfte einer Restaurierung. Diese war Mitte der 50-iger Jahre abgeschlossen und wurde mit einer zentralen Feier begangen. Während der Restaurierung wurde hier ein zentraler Friedhof für die Opfer des II. Weltkrieges angelegt.
 
Während der letzten Tage des Krieges war Koblenz Schauplatz heftiger Abwehrkämpfe der Wehrmacht gegen die Alliierten. Zeitweise ging die sogenannte Westfront quer durch Koblenz. In den Wäldern um Koblenz herum kann man sogar heute noch die ausgehobenen Schützengräben sehen. Bei unseren Wanderungen mit unserer Mutter in und um Koblenz herum haben wir oft genug Soldatengräber gesehen, die am Waldrand, im Wald oder auf Lichtungen angelegt worden waren, mit Birkenkreuz und Stahlhelm. Diese Gräber wurden dann aufgelöst und die Gefallenen auf dem zentralen neuen Friedhof für die Gefallenen des II. Weltkrieges umgebettet.
 
Auf diesem Teil des Friedhofes waren nicht nur Gefallene beerdigt, sondern auch Luftkriegsopfer aus Koblenz zusammengeführt worden. Als Mittelpunkt dieser Anlage diente ein Befestigungsbauwerk aus der Feste Konstantin. Dieses Bauwerk wurde im Innenraum so gestaltet, dass dort an den Wände alle Namen aufgeführt waren, die während des II. Weltkrieges entweder im Felde oder in der Stadt vermisst gemeldet wurden.
 
Bei der feierlichen Übergabe dieser Anlage waren auch Tilman und ich mit dabei und wir haben uns sehr interessiert diesen Soldatenfriedhof angeschaut. Es war eine erhebende Feier und wir haben später diesen Teil des Zentralfriedhofes öfter einmal wieder besucht.
 
Episode 34
Im Rauental, einem Vorort von Koblenz, lebte eine gute Freundin unserer Mutter, „Tante“ Elisabeth. Deren Sohn Norbert litt an multipler Sklerose. Er war genau so alt wie unser Bruder Jürgen. Wir haben Norbert sehr oft besucht, um mit ihm zu spielen oder einfach nur, um mit ihm zusammen zu sein. Wenn wir dorthin wollten, gab es zwei Möglichkeiten: die eine war quer durch die Stadt, aber über teilweise stark befahrene Straßen, die andere Möglichkeit war über die Karthause, ebenfalls einem Vorort von Koblenz, zu gehen. Meistens wählten wir die zweite Variante. Wir mussten von der Hohenzollernstraße durch die Schützenstraße gehen, dann über eine Brücke über die Bahngleise der Rheinstrecke, die Römerstraße überqueren und dann die Karthause erklimmen. Das ging nur, wenn man von der Römerstraße die insgesamt 450 Treppenstufen zur Karthause hinaufging. Oben angekommen hatte man einen herrlichen Blick über Koblenz, war ab er meistens auch außer „Puste“. Von dort war es dann nicht mehr sehr weit bis ins Rauental. Nun wurde es einfacher, da man bergab lief.
 
Episode 35
Auf der Karthäuser – Höhe war während des Krieges ein Feldflugplatz der Luftwaffe, heute ist dort ein neuer Stadtteil von Koblenz entstanden. Dieses ehemalige Flugfeld eignete sich auch sehr gut zum Spielen. Dort konnte man auch im Herbst wunderbar Drachen steigen lassen. Unser Bruder Jürgen hatte einmal einen tollen Drachen gebaut, den wir zusammen dort oben steigen lassen wollten. Also sind wir den bereits beschriebenen Weg zur Karthause gegangen und ließen den Drachen steigen. Der Wind war stark bis stürmisch, was uns aber nicht davon abhielt, trotzdem den Drachen steigen zu lassen. Jürgen benutzte seine kleineren Brüder als „Starthilfe“. Wir mussten diesen also über unserem Kopf festhalten, bis Jürgen die Drachenschnur stramm gezogen hatte und dann, wenn er das Zeichen gab, zusammen mit ihm anlaufen und den Drachen los lassen, damit er stieg. Das hat auch immer geklappt. Der Drachen stieg, bedingt durch den starken Wind, ohne Probleme in die Höhe und es war herrlich zuzusehen, wie hoch der Drachen gestiegen ist und welche tollen Figuren unser Bruder damit fliegen konnte. Aber sehr lange ging dieses Spiel nicht gut. Auf seiner Spule für die Drachenschnur hatte Jürgen vergessen, am Ende der Schnur einen Knoten zu machen, damit sich die Schnur nicht ganz abrollen konnte. Der Drachen stieg und stieg und wir waren begeistert, wie hoch er schon war, als Jürgen plötzlich nur noch die Spule der Drachenschnur in der Hand hatte. Der Drachen kam ins Trudeln und entfernte sich sehr schnell von uns. Wir konnten ihm nur noch nachsehen, haben ihn aber nicht mehr gefunden.  
 


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