sechzehn - siebzehn

   
 


 

 

Geschichten aus meiner Kindheit

Das weiß ich nicht

Einleitung

2. Unser Leben in Oberspitzenbach

Unser Leben in Koblenz

3.2 Sebastian-Bach-Str. 12

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Göttingen

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Erlebnis 16
Wie bereits erwähnt, sind wir 1959 sind wir nicht nur Mitglied beim Jugendrotkreuz, sondern auch beim Nerother Wandervogel geworden. Das war eine sehr schöne Zeit! Was haben wir hier alles erlebt und von Deutschland (West) gesehen. Von Ost nach West und von Süd nach Nord haben wir Deutschland zu Fuß, per Anhalter, mit dem Bus und dem Rad kennen gelernt Unsere Pfingsttreffen auf der Burg Waldeck im Hunsrück, mit Hunderten von Nerothern und einem riesigen Zeltlager mit Lagerleben, waren weit über die Grenzen von Deutschland hinaus bekannt. Sehr viele Altnerother kamen aus Übersee zu diesen Treffen.
 
Die Pfingsttreffen waren nicht ausschließlich auf der Burg Waldeck. So waren wir z.B. in Bad Kreuznach, an der Burg Pyrmont, ganz in der Nähe, wo Tilman heute wohnt und in Witzenhausen an der Werra in Hessen, unterhalb der Burg Ludwigstein.
 
Unser Bundesführer, Karl Oelbermann, der hauptamtlich diese Position auf der Burg Waldeck ausübte, war eine Persönlichkeit. Obwohl schon reif an Jahren, sprach er doch alle Nerother, ob jung, ob alt, an. Karl Oelbermann lebte im „Säulenhaus“ auf der Burg Waldeck und war, so glaube ich, mit sich und der Welt im Reinen.
 
Wir lernten Gitarre spielen. Wir sangen die alten Wandervogellieder, lebten in Kothen und Jurten (Kothen, das Zelt der Lappen und Jurten, das Zelt der Nomaden in Sibirien), konnten in den Kothen und Jurten in der Mitte ein Lagerfeuer machen und haben uns Nächte mit Spiel und Gesang „um die Ohren geschlagen“.
 
Wir gründeten in Koblenz ein „Fähnlein“, aus dem später der „Orden der Bockreiter“ von Tilman hervorgegangen ist. Zu dieser Zeit war ich schon nicht mehr in Koblenz, sondern in Göttingen und hatte dort auch mein eigenes „Fähnlein“ der „Pachanten“ und später den „Orden der Artusritter“. Unser „Fähnleinheim“ war unser Keller in der Seb.-Bach-Str., den wir extra zu diesem Zweck ausgebaut haben.
 
Die Burg Waldeck wurde uns zur zweiten Heimat. Wie oft sind wir mit dem Zug von Koblenz nach Moselkern gefahren, sind mit der Fähre nach Burgen übergesetzt und sind von dort aus durch das Baybachtal zur Burg Waldeck gewandert. Oder wir sind zur Hunsrückhöhenstraße gegangen. Diese fängt hinter dem Hauptbahnhof Koblenz, am Fuß der Feste Constantin, an und stellten uns dort auf, um nach Kastellaun zu trampen und über Dorweiler die Burg Waldeck zu erreichen. Das war zwar schwieriger und meistens langwieriger, aber bestimmt interessanter.
 
Selbstverständlich haben wir auch an einem „Hadschi-Tippel“ teilgenommen. Zwischen Weihnachten und Neujahr machte sich eine ganze Schar Jugendlicher von der Burg Waldeck aus auf den Weg durch den Hunsrück zur Mosel und über die Eifel nach Neroth (bei Daun), um die Sylvesternacht in der Nerother Höhle zu begehen, dem Gründungsort des Nerother Wandervogels. Bei Schnee und Eis und tiefen Temperaturen war das nicht immer ein Spaß. Meistens schliefen wir in den Sälen von Gasthöfen auf dem Weg von der Burg Waldeck nach Neroth und meistens waren diese nicht geheizt! In der Nerother Höhle wurde dann selbstverständlich nach der Sylvesterfeier auch geschlafen. Im Freien, im Winter! Von Neroth nach Hause sind wir dann per Bus und Bahn gelangt.
 
Allein unsere ganzen Fahrten, die wir mit unseren Jungen machten, würden einen extra Band füllen! Wir haben in Straßengräben, in Heuschobern und auf Strohmieten geschlafen.
 
Diese Zeilen sollen nur das Verständnis bei meinen Söhnen wecken, warum sich ihr Vater so gut in Deutschland auskennt!
 
Wir haben nach dem Wiederanschluss des Saarlandes an die Bundesrepublik 1959 unseren dortigen „Orden der Werwölfe“ auf seinem eigenen Klostergut Wörschweiler besucht.
 
Neben der Burg Waldeck besaß der Nerother Wandervogel auch noch eine Burg bei Katzenelnbogen im Taunus, die Burg Hohlenfels. Auch hier waren wir sehr oft. Tilman hat auf dieser Burg einmal eine Zeit lang als „Burgherr“ residiert.
 
Unsere letzte gemeinsame „Großfahrt“ ging mit dem Zug von Koblenz nach Bodenmais in den Bayerischen Wald. Von dort aus sind wir zu Fuß über den Großen Arber sowie den Osser nach Zwiesel gewandert und wieder zurück nach Bodenmais. Das waren herrliche Tage in unberührter Urwaldlandschaft, mitten in Deutschland. Mit wenig Geld, aber sehr viel Enthusiasmus haben wir diese Fahrten vorbereitet, geplant und durchgeführt. 
 
Erlebnis 17
Wie ich schon erwähnt hatte, sind wir immer mit den Fahrrädern in die Schule gefahren. Diese standen bei uns im Keller und wir mussten sie jeden Morgen von dort holen. Eines Tages wollten wir wieder einmal unsere Fahrräder aus dem Keller holen. Als wir die Treppe herunter kamen, hörten wir ein unheimliches Geschrei. So, als wenn ein kleines Kind schreit. Weil Kinder im Keller bekanntlich immer Angst haben, sind wir schleunigst wieder nach oben zu Mutti gerannt und baten sie, dass sie mit uns in den Keller kommen sollte, um nachzusehen, was das für ein Geschrei ist. Die Lösung war bald gefunden! Eine Katzenmama hatte ihre Jungen in unserem Keller versteckt und muss wohl noch auf der Jagd gewesen sein, als wir die Jungen fanden. Drei Katzenkinder waren es. Diese mussten natürlich mit in die Wohnung. Hier wurde ihnen unter unserem Herd ein Karton hingestellt. Die Katzenmutter hat sehr schnell begriffen, wo ihre Jungen waren. Sie hatten noch die Augen zu, als wir sie fanden. Mit der Zeit wuchsen sie heran und konnten bald sehr tapsig aus ihrer Kiste hüpfen und in der Küche umher wandern. Die Katzenmutter ging bei uns ein und aus. Wir wohnten in Hochparterre und die Katze musste von außen hochspringen, um durch unser geöffnetes Fenster und die angelehnte Tür in die Küche zu gelangen. Wenn einmal die Türen unseres Zimmers und der Küche zu waren, dann schaffte es die Katze, die Tür dadurch zu öffnen, dass sie an die Türklinke sprang, sich dort festkrallte und dann ganz langsam seitlich am Türgriff entlang rutsche, bis sich durch ihr Gewicht die Tür öffnete! Wenn wir manchmal in der Küche unsere Hausaufgaben machen durften, dann saßen wir am Küchentisch. Die Katzenkinder nutzten das aus. Sie kamen aus ihrer Kiste und kletterten an unseren Beinen hoch, legten sich dann auf unseren Schoß und haben dort weiter geschlafen. Leider ging die Zeit mit unseren Katzen sehr schnell vorbei. Zusätzlich zu den Katzen hatten wir nämlich noch einen Kanarienvogel und einen Wellensittich. So lange die Katze noch ihre Jungen säugte, waren ihr die Vögel völlig egal. Wie sie dann aber anfing, auf die Jagd zu gehen und tote Mäuse zu bringen, fand das unsere Mutter nicht mehr lustig. Als dann die Katze auch noch auf das Küchenbuffet sprang und sich vor den Vogelkäfigen die Vögel anschaute, ob sie vielleicht eine gute „Mahlzeit“ abgäben, war es vorbei mit der Katzenzeit. Die Katzen wurden in der Nachbarschaft angeboten, fanden auch ein neues zu Hause und wir hatten leider keine kuscheligen Begleiter mehr.
 

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